Dein Schlüssel in die Welt der Lehre

Wer fragt, gewinnt! Das gilt ganz besonders auch für die Wahl des weiteren Lebensweges. Je mehr Hintergrundinformationen du hast, desto leichter wird dir die Berufswahl fallen.

„Soll ich weiter in die Schule gehen oder doch lieber eine Lehre beginnen?“ „Moment mal, was ist eigentlich genau eine Lehre und wie läuft sie ab?“ „Einen Beruf erlernen – das wär schon cool, aber was, wenn ich später dann doch noch studieren möchte?“
Diese und ähnliche Fragen schwirren in deinem Kopf herum?
Keine Sorge, damit bist du nicht alleine. Viele Jugendliche haben genau dieselben Fragen, deshalben haben wir die wichtigsten davon mit ihren Antworten hier gesammelt.
Nachdenkliche Frau

Eine Lehre ist eine vollständige Berufsausbildung. Das bedeutet, dass du nach deiner Lehrzeit den gelernten Beruf als
Facharbeiter/in oder als Fachangestellte/r ausüben kannst.
Anders als in der Schule steht in der Lehre die praktische Ausbildung in einem Unternehmen im Vordergrund. Hier erlernst du also das nötige fachliche und praktische Know-how für deinen Beruf.

Einige Begriffe unterscheiden sich von den Begriffen, die du aus der Schule kennst: Für jeden Lehrberuf gibt es ein „Berufsbild
– ähnlich wie einen Lehrplan in der Schule. Es beinhaltet, was du während deiner Lehrzeit in welchem Jahr an Fertigkeiten und
Know-how erlernen solltest. Im Betrieb gibt es anstelle von LehrerInnen „Lehrberechtigte“ und „AusbildnerInnen“, die für deine
Ausbildung verantwortlich sind und auch Kontakt mit deinen Eltern und der Berufsschule halten.


Nachdem du das neunte Schuljahr abgeschlossen hast, bewirbst du dich bei verschiedenen Unternehmen für eine Lehrstelle.
Ein positiver Abschluss erhöht deine Chance, als Lehrling aufgenommen zu werden, erheblich.

Bist du erst einmal Teil eines Betriebes, gilt das Motto „learning by doing“ – du arbeitest also im Betrieb mit und lernst dabei
alles, was du für den Beruf wissen musst. Da aber auch das theoretische Hintergrundwissen wichtig ist, besuchst du
zusätzlich noch die Berufsschule – entweder an ein bis zwei Tagen in der Woche oder über mehrere Wochen geblockt. Der
Besuch der Berufsschule ist verpflichtend.


Eine Lehre dauert meistens 3 Jahre. Du kannst auch zwei Lehrberufe gleichzeitig erlernen –vorausgesetzt dein Lehrbetrieb
wird so geführt, dass die Ausbildung in beiden Bereichen möglich ist. Dafür benötigst du aber meist 4 Lehrjahre. Außerdem
kannst du bei einigen Lehrberufen wählen, ob du eine erweiterte Form machen möchtest, bei der du dir noch mehr
Spezialwissen aneignest – diese dauert auch 4 Jahre.



Du verdienst dein eigenes Geld und bist dadurch finanziell unabhängiger.



Du erschaffst etwas Sichtbares.



Du bist Teil eines Teams und trägst zum Erfolg des Unternehmens bei.



In deinem Lehrbetrieb und in der Berufsschule lernst du fürs Leben.



Viele Möglichkeiten, dich weiterzuentwickeln, stehen dir offen, wie etwa die Lehre mit Matura oder die Meisterprüfung.



Du bist motiviert, weil du etwas machst, das deinen Interessen und Talenten entspricht.



Lehrlingswettbewerbe fordern deine Kreativität und dein Geschick.
Die Lehre mit Matura macht Schluss mit „entweder – oder“. Du kannst also eine
Berufsausbildung machen und hast gleichzeitig mit der Matura die Möglichkeit, anschließend zu studieren. Das Beste daran: Das Modell „Lehre mit Matura“ wird gefördert, das bedeutet, dass es für talentierte Lehrlinge ab dem 1. Lehrjahr kostenfrei möglich ist, die vorbereitenden Kurse zu besuchen und die Matura zu machen.

Für wen ist die Lehre mit Matura kostenfrei?

Die Lehre mit Matura ist für dich kostenfrei, wenn du
  • einen gültigen Lehrvertrag hast,
  • zumindest einen Gegenstand in deiner Lehrzeit positiv absolviert hast und
  • die letzte Maturaprüfung erst nach dem Lehrabschluss und nach Vollendung deines 19. Lebensjahres absolvierst.

  • Wie läuft die Matura ab?

    Bevor du mit den eigentlichen Maturakursen startest, musst du einen Basiskurs aus Deutsch und Mathematik bestehen, in dem das Startniveau der Kurse vermittelt wird.

    Danach gilt es, 4 Fächer auf Maturaniveau zu meistern:
  • Deutsch
  • Englisch
  • Mathematik
  • einen Fachbereich (Betriebswirtschaft, Rechnungswesen, Informationsmanagement und Medientechnik sind für alle frei wählbar, Gesundheit- und Soziales, Elektrotechnik und Maschinenbau müssen fachlich zu deinem Lehrberuf passen)

  • Du hast die Wahl, die Kurse entweder in deiner Freizeit oder während der Arbeitszeit zu absolvieren. Die Kurse im Freizeitmodell finden abends statt, die Arbeitszeit-Kurse werden während deiner regulären Arbeitszeit abgehalten. Für das Arbeitszeitmodell benötigst du das Einverständnis deines Lehrbetriebs. In diesem Fall gibt es auch für deinen Lehrbetrieb Fördermöglichkeiten: Dein Lehrbetrieb kann deine Anwesenheitszeiten in Form einer 100-%igen Förderung der Bruttolehrlingsentschädigung ersetzt bekommen oder er kann deine Lehrzeit verlängern.

    Neugierig geworden?

    Alle Informationen gibt’s in der WIFI Berufsmaturaabteilung. Melde dich einfach telefonisch, per Mail oder mach einen persönlichen Informationstermin aus.

    Mag. Heike Schönbacher

    Telefon 0316 602-707


    Mag. Nina Ogris

    Telefon 0316 602-353


    Eva Baumgartner, MSC

    Telefon 031 602-354


    Die Entscheidung für einen Lehrberuf ist nicht immer einfach. Wichtig ist, dass du nur einen Lehrberuf erlernst, der dir auch
    wirklich Spaß macht. Nur so kannst du einen erfolgreichen Weg in die Zukunft einschlagen. Welcher Lehrberuf das ist, kann
    dir aber niemand sagen – nur du kannst das wissen!
    Dazu musst du dich aber selbst – deine Interessen und deine Talente – gut kennen. Wie du herausfindest, was dir Freude
    bereitet und worin du wirklich gut bist, zeigen wir dir hier.

     

    Der Weg zur Lehrstelle kann oft unüberwindbar wirken – selbst wenn man weiß, was man gut kann und wo die eigenen
    Interessen liegen. Oft weiß man gar nicht, wo man mit der Suche am besten beginnen sollte, und beginnt deshalb gar nicht.

    Um das zu verhindern, haben wir hier die wichtigsten Tipps rund um Lehrstellensuche und Bewerbung für dich zusammengefasst.

     

    Nachdem du die Zusage für eine Lehrstelle bekommen hast, erhältst du einen Lehrvertrag, den deine Erziehungsberechtigten (bzw. ab dem 18. Lebensjahr du selbst) und dein Lehrherr unterschreiben müssen. In diesem Lehrvertrag sind deine Rechte und Pflichten genau festgelegt.

    Du kannst dir erwarten, dass
  • du eine ordnungsgemäße Ausbildung in deinem Lehrberuf erhältst,
  • du unter sicheren und angemessenen Bedingungen arbeiten kannst,
  • du jedes Monat pünktlich deine Lehrlingsentschädigung erhältst,
  • du vor Überforderung, Gefährdung und Mobbing am Arbeitsplatz geschützt wirst,
  • du für den Besuch der Berufsschule freigestellt wirst,
  • du dir bezahlten Urlaub nehmen kannst.
  • Von dir wird erwartet, dass
  • du dich bemühst, alle nötigen Kenntnisse und Fertigkeiten zu erlernen,
  • du dienstliche Anweisungen genau befolgst,
  • du Geschäfts- und Betriebsgeheimnisse verschweigst,
  • du deine Lehrberechtigten bei Erkrankung oder Verhinderung verständigst,
  • du die Berufsschule regelmäßig besuchst,
  • du mit Werkzeugen und Materialien sorgfältig umgehst.
  • Der Lehrbetrieb muss dir deine Rechte einräumen; gleichzeitig bist du aber dafür verantwortlich, dass du deinen Pflichten im Lehrbetrieb nachkommst. Wenn du diese Pflichten vernachlässigst, kann es zum vorzeitigen Auflösen des Lehrvertrags kommen!

    Nicht nur dein Lehrbetrieb, sondern auch du als Lehrling kannst Förderungen beantragen.
    Mehr Infos dazu findest du bei der WKO.


    Zum Inhalt springen!